Ecuador II 2024


Tag 8 (05.09.2024): weit weg

Um 6 Uhr morgens holte uns Christian, der neue Präsident der Kooperative ACRIM, mit seinem Pickup ab. Unser Ziel war die südlichste Basisgruppe der Genossenschaft in der Region Rio Blanco. Sie liegt direkt am Grenzfluss zu Peru.

 

Wie immer war auch dies eine Fahrt durch spektakuläre Hochgebirgslandschaften, teilweise noch mit Primärwäldern. Noch weiter nach Süden konnten wir nicht fahren die Straße endete einfach. Auf dem Dorfplatz standen eine Schule, eine Kirche und fünf kleine Wohnhäuser. Allesamt selbst gezimmert aus Holz der hiesigen Wälder. Um diesen sehr kleinen Weiler herum stehen 16 weitere Häuser. Von den 21 hier ansässigen Familien sind 11 in der Genossenschaft organisiert. Und diese waren alle anwesend, um uns zu begrüßen und um mit uns zu frühstücken. 

 

Nach der üblichen Versammlung, auf der wir uns alle vorstellten, unsere Wünsche äußerten und unsere Erwartungen formulierten, ging es zu Fuß los. Nach 200 Höhenmetern und 20 Minuten erreichten wir die Finca von Kleber. Er ist der Vater vom Verwalter der Kooperative, Daniel. Wir sehen auf unseren Reisen viele vorbildlich geführte landwirtschaftliche Betriebe, dieser hier war besonders gut. Kleber hat fünf Kaffeefelder im Umland seiner Finca, mit insgesamt über 11.000 Pflanzen. 

 

Weiter ging es 100 Höhenmeter hinauf, unter einem wunderschönen Wasserfall hindurch und 200 Höhenmeter weiter hinab. Hier erreichten wir die Finca von Franklin Velez. Auch absolut vorbildlich und aufgrund seiner Nutzung der Varietät Typica Mejorada auch sehr vielversprechend. 

 

Über einen Umweg gingen wir zurück zu Finca von Kleber. Wenn man das, so wie ich, nicht gewöhnt ist ganz schön anstrengend. Und wenn ich mir noch vorstelle, dann einen Sack Kaffee auf dem Rücken zu haben oder zwei Esel zu führen, eine echte Herausforderung. Die Wege sind häufig sehr schmal. Und ein Fehltritt bedeutet den Blick in einen tiefen Abgrund. 

 

Bei Klebers Familie gab es wieder einmal die Hühnersuppe. Wie immer sehr lecker. 

 

Nach einer weiteren Versammlung fuhren wir wieder zurück nach Zumba. Besonders gut gefallen hat uns der Besuch in Rio Blanco aufgrund des sehr starken Zusammenhaltes und Zusammengehörigkeitsgefühls der 11 beteiligten Familien. Alle waren von Anfang an dabei. Derr jüngste Produzent ist 19 Jahre alt, der älteste 78. Und der 78-Jährige hat mich auf den Pfaden durch den Dschungel und durch die Kaffeefelder abgehängt. Auch beeindruckend.

 

In Zumba stiegen wir wieder in unser Auto um und fuhren weiter nach Vilcabamba, wo wir uns am Rande des Dorfes ist eine gemütliche Blockhütte mit vier Schlafzimmern gemietet hatten.  

7 Stunden Autofahren durch die Anden, zwei Stunden Fußmarsch durch Dschungel und Kaffeefelder und mehrere Versammlungen hatten uns müde gemacht es ging besonders früh ins Bett.

 

                                                                                                           

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