Tag 4 - Ganz wir selbst


Am vierten Tag reisten wir in die Region Bagua, etwa zweieinhalb Stunden von Jaén entfernt.

Unser erster Besuch galt der Produzentin Frau Palmira, die seit 14 Jahren Mitglied bei Cenfrocafé ist. Ihre Farm trägt den Namen „El Mirador“ und liegt auf rund 1.600 m über dem Meeresspiegel. Auf ihrer Chacra baut sie unter anderem die Varietäten Catimor, Caturra, Bourbon Rosado und Geisha an. Mit einem Geisha gewann sie im Jahr 2024 den regionalen Wettbewerb der Taza de Excelencia.

Neben dem Vorteil der klimatischen Bedingungen und der Höhenlage trägt insbesondere die sorgfältige und präzise Aufbereitung der Lots durch Doña Palmira maßgeblich zur außergewöhnlichen Qualität ihres Spezialitätenkaffees bei. In den letzten zwei Jahren wurde ihre Chacra zudem durch gezielte Rückschnitte und Neuanpflanzungen umfassend erneuert.

Zur Einweihung der neuen Drohne machten wir auf einem Teil der Chacra von Doña Palmira einen ersten Testflug. Dabei wurden Fotos und Videos aufgenommen, die später zur geografischen Erfassung der Fläche dienen. Die Aufnahmen waren von sehr guter Qualität, und auch das Team, das in Zukunft für die Arbeit mit der Drohne im Feld zuständig sein wird, war sehr begeistert und motiviert.

Anschließend besuchten wir den Gemüsegarten von Tito Guerrero Ruiz, ebenfalls Mitglied von Cenfrocafé. Seine Farm, „El Palmal“, umfasst drei Hektar Kaffee sowie drei Hektar Gemüseanbau zur lokalen Vermarktung. Zudem baut er Mais und Zuckerrohr an und hält Nutztiere zur Selbstversorgung seiner Familie.

 

Der Tag war nicht nur produktiv, sondern auch unterhaltsam: Auf dem Rückweg vom Feld genossen wir in aller Ruhe die schöne Landschaft – und nahmen dabei versehentlich den falschen Weg. Ohne es zu merken, landeten wir bei einer Familie am Straßenrand, mit der wir uns gemütlich unterhielten – in der festen Überzeugung, dass die anderen jeden Moment auftauchen würden. Das taten sie aber nicht. Erst etwa 40 Minuten später wurden wir per Motorrad abgeholt – zu unserer großen Überraschung, denn bis dahin hatten wir gar nicht bemerkt, dass wir uns verlaufen hatten. Der Rest der Gruppe wartete schon am Treffpunkt – und unsere Rückfahrt zu dritt auf dem Motorrad bei voller Fahrt, war definitiv eines der Highlights des Tages.

Und als wäre das nicht schon genug gewesen: Wir bekamen doppelt Mittagessen, wurden von einem kräftigen Regenschauer erwischt, es gab einen unfreiwilligen Sturz in einen Bach (natürlich nur, um die Wassertemperatur zu testen ;) – und als Krönung hat die kurvige Straße bei Karla für große Übelkeit gesorgt.

 

                                                                                                           

 

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