Unsere offizielle Besuchsreise bei der Kooperative Sol y Café mit Sitz in Jaén – einem neuen Handelspartner von Quijote Kaffee seit August 2024 hat nun begonnen. Schon der Start war anders als bei bisherigen Kooperativenbesuchen: An den ersten beiden Tagen standen gleich mehrere Farmbesuche an.
Familie Terán Vasquez
Das erste Ziel war die Finca „Los Laureles“ im Distrikt Huarango, betrieben von Anaseli Vásquez und Joel Terán, Mitglieder der Kooperative seit 2011. Die Basisgruppe heißt Santa Teresa de Calcuta und besteht aus 26 Mitglieder, darunter 4 Frauen. Die Finca liegt auf 1.350 m. ü .M. und umfasst 3 Hektar – zwei davon mit Kaffee, eine mit Kakao. Angebaut werden u.a. die Sorten Catuai, Catimor sowie Arara, eine neue brasilianische Varietät mit hoher Produktivität und guter Widerstandsfähigkeit gegen Kaffeerost.
Joel verfolgt klare Ziele: In den nächsten zwei Jahren möchte er die Produktivität steigern – unter anderem durch Diversifizierung (Nutztiere, Gemüseanbau) und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Familie Elera Alarcón
Eine zweite Produzentenfamilie im Distrikt San José del Alto: Omer Elara und Lili Alarcón, Mitglieder von Sol y Café seit 2010. Ihre Basisgruppe heißt Ecoparcafé, was sinngemäß „vereinte Familien“ bedeutet. Sie besteht aus 13 Mitglieder, darunter 2 Frauen.
Die Finca „El Plan“ liegt auf 1.650 m ü. M. umfasst 9 Hektar, 4 davon sind als Wald anerkannt und beherbergt eine beeindruckende Vielfalt an Varietäten: Caturra, Bourbon, Tabi, Geisha, Maragogype und Catimor.
Omer bereitet seit 2 Jahren Natural Microlots – ein anspruchsvolles Vorhaben, das durch die Höhenlage und klimatischen Bedingungen eine Herausforderung ist. Auch diese Familie lebt Diversifikation: Neben Kaffee betreiben sie den Anbau von Mais, Maniok und Kartoffeln und haben auch Nutztiere – sowohl zur Eigenversorgung als auch für den lokalen Verkauf.
Zwei Familien, ein gemeinsamer Weg
Was uns bei beiden Familien besonders beeindruckt hat, sind ihre Gemeinsamkeiten:
Diversität als Überlebensstrategie
Beide Familien setzen auf eine Mischung aus Kaffeeanbau, Tierhaltung und zusätzlichen Kulturen, um sich breiter aufzustellen und Risiken abzufedern – eine wichtige Strategie in Zeiten des Klimawandels.
Blick nach vorn
Sowohl Joel als auch Omer haben eine klare Vision: Wachstum, Innovation und die Weitergabe ihrer Arbeit an die nächste Generation. Während Joel seine Produktion systematisch steigern will, träumt Omer von Austausch mit anderen Ländern, insbesondere Europa – um zu lernen, zu inspirieren und neue Horizonte zu entdecken.
Familien als Zentrum
Die Arbeit auf den Fincas ist ein Familienprojekt – mit dem Ziel, vor allem, den eigenen Kindern eine gute Bildung und ein Leben voller Chancen zu schenken – und dabei die stille Hoffnung im Herzen zu tragen, dass sie eines Tages den Wunsch verspüren, diesen Weg weiterzugehen und das weiterzuführen, was man mit so viel Herz und Liebe aufgebaut hat.