Tag 1 und 2 - Peru (12.09. und 13.09.2016)


Chemtrails sind gar nicht so schlimm. In der Luft lauert eine ganz andere Gefahr!

Und vor der helfen noch nicht einmal Alu-Hüte.....dazu spaeter mehr. 


Diese Reise  mache ich mit unserer neuen Praktikantin Caren und der lieben Kollegin Nadine von den Flying Roasters aus Berlin zusammen. Mit Nadine war ich vor zwei Jahren schon einmal in Ecuador. 

Besuchsziele unserer Reise sind in den ersten 4 Tagen in Peru unsere Partnerkooperative CENFROCAFE, deren Microregion San Ignacio (hier wird der beste Kaffee der Region produziert und von dort bekommen wir auch unser Lot), die Verarbeitungssation von der Kooperative Norandino, in der auch der Kaffee von CENFROCAFE verarbeitet und verpackt wird, zwei Cuppinglabore mit Cuppings für uns, die dezentralisierte Bodega zur Rohkaffeeannahme in San Ignacio sowie eine Kaffeemesse in Jaen.


Danach geht es nach Ecuador zu unseren Partnerkooperativen APECAP und ACRIM sowie der Jugendkooperative der APECAP, der grossen selbstorganisierten Kaffeemesse Bracamoros, wo wir auch Juroren sein werden und dann zu den Robustakooperativen Jatari und Waylla Kuri (Rukullakta) im Amazonastiefland.

Sehr viel für 21 Tage....  Montag ging es um 4:00 Uhr raus, um 5:00 Uhr traf ich mich mit Caren am American Airlines Schalter in Hamburg. Der Flug nach London war schön kurz, das Umsteigen in London klappte gut, dort trafen wir am Gate zum Flug nach Miami auch Nadine. Unsere Plaetze im Flieger waren erstklassig. Notausgang mit 1,3 Meter (!!!) Beinfreiheit.
Unser Flugzeug hatte aber leider einen Generatordefekt. Dieser verzögerte den Abflug um 2 Stunden.

Nur das Sitzen in einem stehenden Flugzeug ist langweiliger als Fliegen. 


Doch nun zu den versprochenen Gefahren aus dem All. Und damit auch gleichzeitig zum Thema, aufgrund dessen ihr ja eigentlich dieses Tagebuch lest. Es geht Euch ja gar nicht um Kaffee, sondern um meine kulinarischen Abenteuer auf meinen Reisen. 

Habe ich Euch schon in einem früheren Post meine Theorie erzählt, woher der sogenannte "Orangensaft" in Flugzeugen stammt?

Diese Theorie wurde mir auf diesem Flug wieder einmal bestätigt. Mit "Flugzeugorangensaft" meine ich diese Joghurtbecher-artigen "Dosen" mit dem komisch porösen Aludeckel. Kennt Ihr bestimmt.... Da deren grässlicher Inhalt ja auf keinen Fall irgendwas mit Apfelsinen zu tun hat, muss er eine andere Herkunft haben.

Meine Theorie dazu lautet folgendermassen: es handelt sich um Ausscheidungen von Ausserirdischen Tentakelwesen, die mit diesem Sekret die Menschheit vergiften und Untertan machen wollen. Die Dosen werden durch Tankflugzeugähnliche Pipelines während des Fluges in Passagierjets gepumpt. Leute die sowas trinken sind sensorisch so degeneriert, die trinken auch Jacobs-Kaffee.

Die während der Flüge (London-Miami und Miami-Lima mit wieder Business-Class ähnlichen Sitzen in der 80er Jahre Boeing) servierten Menüs passten sich der Qualität des Tentakelwesen-Sekretes an. Besonders hervorheben möchte ich dabei nur einen lauwarmen ungewürzten Nudelbrei mit Sahne-Käse Schleim in Chicha-Konsistenz (ecuadorianische Variante, ihr wisst schon, von Oma vorgekaut und fermentiert).

Ha! Ekliger kann es auf der Reise nicht werden.  Den Weiterflug in Miami verpassten wir nicht, sehr wohl verpasste aber unser Gepaeck diesen. So ging es also aufgrund fehlender Wechselklamotten stinkend in das Hotelchen nahe des Flughafens und am nächsten Tag stinkend in das Flugzeug nach Piura, welches um 7 Uhr morgens abhob. In Piura angekommen erhielten Nadine und ich tatsächlich unsere Koffer, der von Caren blieb verschollen. Also besuchten wir erstmal einen Klamottenladen um das Nötigste zu besorgen. Dann ging es im nagelneuen Toyota Hylux von Deuder, dem Fahrer von CENFROCAFE zur Verarbeitungsanlage.

Diese hat eine Kapazität von 6 Containern pro Tag inklusive Farbsortierung und elektronischem Auge für eine Selektion einer Fehler ersten Grades und auf unter 10 sekundäre Fehler pro 300 g Rohkaffee.

Diese Anlage ist auf sehr gutem technische Stand und wird von sehr gutem Personal bedient. Wir besprachen uns in der Anlage mit Santiago Paz, dem Leiter der Verkaufsabteilung von Norandino und mit Daniel Alberca, er ist neben unserem Freund Elmer für den Verkauf bei CENFROCAFE zuständig.

Quijote Kaffee und unser Modell wird hier sehr geschätzt und wir werden in einem Atemzug und gleichberechtigt mit den Kollegen von Intelligenzia und Counter Culture gehandelt.

Das ist sehr schön zu sehen nach nur zwei Jahren Import hier. Ich berichtete detailliert über unser Konzept, das sorgte wieder einmal für weitere Begeisterung.

Wir sprachen auch schon über die aktuelle sehr positive Entwicklung von CENFROCAFE und über viele Zahlen und Fakten. Dazu schreibe ich in den kommenden Tagen mehr. 

Und es ging zum ersten Essen in Peru: wir bestellten nach dem Aperitif, einer weiteren Variante der "Leche de Tigre" aus  konzentriertem sehr salzigen Fischfonds für uns alle ein riesiges gemischtes Ceviche mit Pulpo, 3 Sorten Fisch, Shrimps und vor allem "Concha Negra", einer schwarzen Muschel die im Pazifik im Wurzelgeflecht von Mangroven wohnt. Ziemlich geil....dazu gab es 4 verschiedene Maissorten gegrillt und gekocht und verschiedene Bananen in verschiedenen Zubereitungen.

Danach gab es noch eine fette Meeresfrüchteplatte mit asiatischem Garnelenreis, viel Pulpo und gebackenem Fisch. Dazu viel eiskaltes Weizenbier. Wirklich satt ging es nun mit dem formidablen Deuder binnen 5 Stunden einmal durch die Wüste von Piura und dann über die Anden nach Jaen. Ich liebe diese Fahrten.

Die Landschaft ist schön, riesig und exotisch. Ein weitere Grund, warum ich meine Arbeit so sehr liebe.  Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir im seeeehr luxurioesen Hotel Urqu unter. Es liegt ausserhalb der Stadt am Hang mit Blick ueber die gesamte Stadt und das Tal und in die Berge. Gegenüber tobt ein pittoresker Waldbrand den konnte ich während meines ausgiebigen Schwimmens im 20 m Pool betrachten.

Es sind hier noch heute Nacht um jetzt 21:30 Uhr 30 Grad. Ich schwamm lange und freue mich auf das nächste Bad morgen früh.