Montag 04.07.2011


Heute Nacht gab es 6 Stunden Starkregen. Der Fluss steigt weiter.

Nach dem Frühstück begannen wir mit unserem Führer aus der angrenzenden
Gemeinde einen mehrstündigen Spaziergang durch den Dschungel.
Es ging über rutschige und matschige Pfade, u.a. über alte Huaorani-Kriegspfade
durch den Primaerwald.
Zu sehen gab es etliche Heilpflanzen, Wildfrüchte, Speisepilze, Balsabäume, Kautschuk, Tarzanlianen und, weiteres kulinarisches Erlebnis: den Zitronen-ameisenbaum! Njam! Einfach die eigenartigen Verdickungen an den Ästen aufbrechen und die Ameisen rauslutschen. Sie haben eine feine zitrusfrüchtige Säure, wie Costa-Rica-Kaffees ;-) Eine Delikatesse!

Diesr Wald bietet echt alles was der Mensch braucht: Baumaterialien aller
Art, Pflanzen für Kleidung, Färbemittel, Spielzeug, Heilmittel für fast alle Krankheiten, Unmengen Nahrung (Früchte, Knollen, Pilze, Rinde, Gräser, Blätter, Wurzeln, Tiere) und natuerlich die stark halluzinogenen Pflanzen für die Schamanen.
Das Luxusprodukt welches mir am besten gefiel sind die unbegrenzt vorhandenen Palmherzen. Einfach rausreißen und rein in den Schnabel!

Mittags bekamen wir Besuch von Sonia Lehmann, welche in Ecuador für die
GIZ arbeitet. Die GIZ hat vor, aufgrund des riesigen Qualitätspotentials des hiesigen Robustas, in den nächsten drei Jahren die drei Kooperativen zu unter-stützen, welche hier in der Gegend Robusta anbauen. In erster Linie soll dies geschehen, indem ein Berater von der CONECAF für die nächsten drei Jahre die Kooperativen im Auftrag der GIZ beraten soll.
Neben Jatari ist dies Rucullacta (kennt Ihr ja aus unserem Sortiment) und noch eine weitere: Grupo Kichwa 24. de Junio
Sonia war sehr angetan von unseren Ideen bezüglich Austausch und Kooperation zwischen den Kooperativen und der AACRI. Das ermöglicht auch für die GIZ neue Perspektiven. Vielleicht kann die GIZ ja sogar dabei helfen diesen Austausch zu unterstützen. Das wäre sicher sehr effektiv.

Abends besuchten wir noch die angrenzende Tierauswilderungsstation und spielten halbnackt in Gummistiefeln Fussball auf einem total vermatschten Feld gegen Voluntäre aus aller Welt und einige Kichwa.

Nach dem guten Abendsessen erwartete uns noch der Besuch eines Schamanen
aus Ahuano. Er führte ein allgemeines Reinigungsritual mit Tabak, Ginger und Ayahuasca durch. Es bestand auch für uns die Möglichkeit die Wirkung von dieser Wunderdroge für eine Introvision auszuprobieren.
Wie kann man sich das entgehen lassen?