Pünktlich morgens um 7 Uhr trafen wir meinen Freund Vinicio, dem Präsidenten des Kooperativenverbandes FAPECAFES vor unserem Hostal.
Mit ihm fuhren wir in 5 Stunden die 180 km durchs Hochgebirge nach Zumba. Unterwegs machten wir nur kurz im kleinen Dörfchen Valladolid halt um Linsen, Reis, Spiegelei und Frischkäse zu frühstücken. Dazu den sehr guten lokalen Kräutertee "Horchata Lojana".
Die Fahrt durch die Hochanden und den Nebelwald ist jedes Mal wieder eine große Freude für mich. Die Landschaften wechseln alle paar Minuten und es zeigt sich ständig ein neues, riesiges Panorama. Das Wetter war sehr gut und trocken, das ist auch gut so, in den vergangenen Tagen wurden viele Abschnitte der Straßen durch Erdrutsche blockiert.
Mittags checkten wir im Hostal San Luis in Zumba ein und fuhren gleich weiter zur Farm von Vinicio. Die Farm ist zwar per hohem allradangetriebenem Auto zu erreichen, allersings nur, wenn es nicht geregnet hat. Die Wege sind sehr schlecht aber wir haben eine Glückssträhne.
Vinicio hat eine für hiesige Verhältnisse sehr große Finca mit über 4 Hektar Kaffee in Produktion. Wir bekamen von ihm in den letzten 2 Jahre einige gute Honeys.
Heute konnten wir uns vergewissern, dass nicht nur seine Geishas das erste Mal Früchte tragen, sondern auch, dass es viele gute Verbesserungen auf der Finca gibt.
Stark ausgebaute und verbesserte Trocknungsbetten in einem riesigen 16 x 8 Quadratmeter Zelt unter anderem. Wir besichtigen die verschiedenen Lots und sahen sehr gesunde und hohe Ertrag bringende Pflanzen.
Vinicio beweist hier, dass biologischer Anbau, wenn professionell und mit Hingabe betrieben, sehr erfolgreich sein kann. Die Pflanzen werden alle 2 Monate mit biologischem und selbstgemachtem Pflanzenschutzmittel besprüht und sehr gut biologisch gedüngt.
Wir stärkten uns mit vielen Früchten, die wir mittags auf dem Markt in Zumba gekauft hatten (Guavas, Granadillas, Pitahayas, Mandarinen und super saftigen Orangen) und rauchten selbst angebauten Tabak mit Honig und schauten uns weiter auf der Finca um.
Vinicio beschäftigt mittlerweile ganzjährig 3 junge Peruaner, die sich um die Pflege der Pflanzen und des Bodens kümmern. Das Ergebnis ist wirklich sehr gut.
Nachmittags ging es zurück nach Zumba. Hier aßen wir ecuadorianisch-chinesisches Essen bei einem ecuadorianisch geführten Dorf-Chinarestaurant. Es gab eine gemischte Grillplatte und Bratreis mit leckeren Shrimps.
Morgen geht es nach einem Planungsgespräch in der Aufbereitungsanlage der ACRIM in die Microregion Rancho Carmen. Hier kommen die besten Kaffees der Region her, unter anderem von Marcelo Delgado.