Guatemala


Guatemala ist das nördlichste Land in Mittelamerika. Es liegt zwischen dem pazifischen Ozean und der Karibik. Durchzogen wird das Land von vulkanisch geprägten Kordilleren, dem sogenannten Hochland mit der Hauptstadt Ciudad de Guatemala. Im Norden befindet sich das ehemals regenwaldreiche Tiefland. Wichtige Häfen sind Puerto Quetzal am Pazifik und der historische Bananenhafen Puerto Barrios zur Karibik.

In Guatemala leben zahlreiche Mayavölker, die zwischen 250 und 950 n.C. die bedeutende Metropolregion Tik´al im Tiefland besiedelten. Mit der spanischen Eroberung des Hochlandes ab 1523 wurde Guatemala dem spanischen Vizekönigreich Mexiko zugeschlagen, dass auf der kolonialen Ausbeutung von Agrarprodukten (Farbstoffe Carmesin und Indigo, Zucker, Kakao, Baumwolle und Tabak) basierte. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1821 gehörte Guatemala zwanzig Jahre zur Zentralamerikanischen Föderation, die an imperialistischen Interventionen und Partikularinteressen verschiedener Kapitalfraktionen zerbrach.
Ab 1870 erfuhr Guatemala weitere Kolonisierungen mit der Anlage von Kaffeeplantagen an den pazifikseitigen Kordillerenhängen durch deutsche Einwanderer (bis 1945), wozu indigene ländlichen Gemeinden in Schuldknechtschaft gezwungen wurden, und später von Bananenplantagen an der Karibikküste durch US-Konzerne, wie die United Fruit Co.

Mit dem Sturz der Reformregierung unter Jacobo Arbenz im Jahr 1954 durch Söldner, die von der United Fruit Co. und der US-Regierung gefördert wurden, etablierten sich Militärregierungen, auf die die Opposition mit einem über 30 Jahre dauernden bewaffneten Aufstand reagierte. Anfang der 80er Jahre beging das Militär einen Genozid an der indigenen Bevölkerung, der bis heute nicht hinreichend aufgearbeitet wurde. Ab den 90er Jahren gab es im Rahmen des Friedensprozesses Landumverteilungen zugunsten benachteiligter Bäuerinnen. Das auf grassierender Korruption und Straflosigkeit basierende neokoloniale Herrschaftssystem konnte bislang nicht reformiert werden.

 

Seit 2012 haben wir partnerschaftliche Handelsbeziehungen mit der Arabica-Kooperative COIPEC (vormals APPAECE) in der Kaffeeregion San Marcos und seit 2022 mit der im Friedensprozess entstandenen Kooperative SCIDECO in der Region Xela (Quetzaltenango), von der wir Robusta-Kaffee bekommen.

 

Kooperative COIPEC

 

Kooperative SCIDECO

 

Reisebericht 2024