Normalerweise gibt es beim "X-Roast" stets folgende Reihenfolge:
1. Wir finden einen Partner
2. Wir suchen uns einen Kaffee
3. Wir entwickeln gemeinsam eine Röstung
Dieses Mal war es anders: Steffi und Pingo haben bei einem Cupping von "Trabocca" 2011 Kaffee verkostet und da war dieser "Eine" - fruchtig und sagenhaft aromatisch und süss ohne Ende. Wie bei einem Kind im Süssigkeitenladen kam sofort der Reflex "haben wollen" und wir hatten Glück, "Quijote" bekam die einzigen zwei Sack.
Jetzt hatten wir den Kaffee aber keinen X-Roast Partner, nach kurzer Zeit fand sich der jedoch, aber wie es manchmal so ist, das "daily business" sorgte dafür, dass wir nicht voran kamen und
schließlich standen wir und der "Don K" wieder alleine da.
Hinzu kam auch noch, dass der "Don K" ein echter Don ist und die Röstung nicht so ganz ohne...
Im Dezember 2012 fanden für über Facebook Mario Champignon. Mario lebte zur dieser Zeit noch in Canada, nach einigen Mails, kamen wir alle zu dem Schluss wir sollten uns dringend kennenlernen: Mario hat 10 Jahre Röstererfahrung (zuletzt "T.A.N."), Cupping und Schraubererfahrung auf dem Buckel. Fazit: Mario kam im Frühjahr nach Deutschland und blieb gleich da. Bei seinem 1. Besuch hatte er übrigens nach 10 min. den Schraubenzieher in der Hand und gleich mal eben unseren Toper auseinander genommen und Pingo haargenau erklärt, was man noch so alles säubern kann an so`nem Röster.
Nachdem unser langersehnter "Coffeetool" Röster angekommen war, fiel uns unsere Baustelle "X-Roast" ein und jetzt musste alles ganz schnell gehen. Pingo telefonierte mit Mario machte zwei Proberöstungen, 24 h später kam Mario, nochmal zwei Proberöstungen, 24 h später finale Röstung am Toper und fertig. So leicht kann es eben manchmal auch sein.
"Don K" war der am höhesten bewertete Nicht-Geisha auf der "Best of Panama" Auktion 2011.
Angebaut wurde er vom Farmer Ricardo Koyner, Besitzer der Kotowa Farm in El Salto in der Boquete Region in der Provinz Chiriqui. Die Farm am Hang eines Vulkanes hat eine eigene
Nassverarbeitungsanlage und betätigt sich in jedem Teil der Wertschöpfung von der eigenen Baumschule bis zum Export.
Die Anbauhöhe beträgt zwischen 1700 m und 1750 m. Die Temperatur in der Gegend beträgt maximal 22 Grad und minimal 15 Grad, es gibt eine ideale Konbination aus Regen, Sonne, Wind und Wolken,
ideal für die Entwicklung einer ausgeglichenen Süsse und Säure.
Der Pazifische Regen fällt von Mai bis November in einer Menge von 150 cm, der sehr feine Atlantische Regen von Dezember bis Januar bringt 12 cm. Der Kaffee wird biologisch
angebaut, die Farm angagiert sich sehr beim Schutz der für das Microklima wichtigen Wälder der Umgebung.
Es werden auf und um die Farm viele einheimische Nutzbäume gepflanzt, auch um den sehr viel und vielfältigen vorkommenden Vögeln eine Heimat zu geben.
Bei dem von uns gerösteten Kaffee handelt es sich um den sogenannten "Don K Reserve Natural", einen Caturra-Kaffee der überreif geerntert wird. Dies ist eine experimentelle und sehr riskante
Methode. Da die überreifen Bohnen beim häufig im Februar einsetzenden "Bajareque", einem leichten Regen mit starkem Wind, sehr leicht vom Busch zu Boden fallen
und somit verloren ist die Erntemenge bei diesem Prozess um mindestens 30 % reduziert.
Getrocknet wurde der Kaffee in Raised Beds für 13 Tage. Nach der Trockenverarbeitung und der Trocknung kommen die Bohnen für mindestens 2 Monate in hölzerne Silos, dies ist ein Prozess in dem sich das Aroma weiterentwickeln soll.
Das Ergebnis ist ein sehr süsser, leichter und eleganter Kaffee mit sehr schönen Erdbeer- und Himbeeraromen, mit einer schön eingebetteten Limettensäure und Noten von Rosenblüten.