Honduras 2022


Tagesbericht 02.12.


Rodolfo übergab mich seinem Stellvertreter Santiago, der mich dann dem internen Zertifizierungsberater Omar Argueta, einem unterhaltsamen Schnacker, mit dem ich im Laufe des Tages auf dem Weg zu den Farmen so manchen Witz austauschte.
Als erstes besuchten wir die Farm von Manuel Pereira, von dem wir Honey-Lots bekommen. Seine Angestellte Yolanda führte uns kundig durch gepflegte hochwertige Pflanzungen. Auf der Farm gab es auch ein Berghotel. Wir genossen den hervorragenden Farmkaffee und kosteten auch vom mittelprozentigen Wein der Jaboticaba-Baumstammkirsche.
Da heute eine Beerdigung in Marcala stattfand, an der einige Farmer*innen, die wir besuchen wollten, teilnahmen, nutzte ich das Zeitfenster für einen Höflichkeitsbesuch bei der bekannten Frauenkooperative APROLMA sowie für den Erwerb eine Jahresmenge Aloevera-Shampoo und später auf dem Markt eines lokal gefertigten Ledergürtel, der laut Omar aufgrund seiner Cowboy-Qualität ein Erbstück werden könnte, und schließlich eines Flor-de-Caña-Rums für die Einladung von Gerardo Peñalba zum Abendessen.
Dann erwischten wir endlich Esther Chávez und fuhren zu ihrer Farm. Esther Chávez erzeugt einen hervorragenden Microlot, der vom befreundeten Unternehmen Guancasco Import vertreiben und geröstet wird.
Anschliessend besuchten wir die Farm von Oscar Augustín, vom dem wir einen Natural- und einen Washed-Microlot gekauft haben. Die Pflanzung hatte einen leichten Kafferostbefall, macht aber sonst einen guten Eindruck. Er sah es kritisch, dass dieses Jahr die Zahlung recht spät erfolgte und es keine Restzahlung gab, hat aber Verstädnis für die aussergwöhnliche Situation. Beim Abschied hackte sein 80-jähriger Vater kräftig Holz.
Wir holten Oscars Sohn vom Fussball ab und es ergab sich noch Gelegenheit zum Austausch mit seiner Frau Carol in deren Apotheke über die politischen Verhältnisse in Honduras.
Zum Abendessen bei Gerado und Fatima Peñalba gab es hausgemachte Pupusas. Eigentlich wollte ich mich nach zwei Gläschen Rum im Hotel aufs Ohr hauen, aber überraschend war eine deutsche Familie samt honduranischer eingeheirateter Verwandtschaft anwesend, die mich noch auf ein Gläschen Wein einlud und von mir viel über Kaffee wissen wollte.

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