Nächster Tag, nächstes Frühstück, aber immer wieder herausragend lecker. Diesmal gab es ein von Chackochan selbst kreiertes Müsli zum Probieren, danach Gemüsecurry , Kochbananen und Idlis. Das
sind kleine aus fermentiertem Teig hergestellte Reispuffer, sehr nahr-und schmackhaft und aufgrund ihrer fluffigen Konsistenz hervorragend dazu geeignet sämtliche Flüssigkeiten vom Teller
aufzusaugen. Gegessen wird hier übrigens alles mit der rechten Hand.
Nach dem Frühstück schnell ein paar Mails bearbeiten und dann ging es auch schon mit dem nächsten Meeting weiter. Themen waren diesmal der weitere Ausblick auf die nächste Ernte, Preisgestaltung
und ein Blick auf die internen Strukturen von Organic Wayanad und Vanamoolika.
Nach erneut drei Stunden konzentriertem Austausch und Diskussion freuten sich alle auf das hart verdiente, gemeinsame Lunch.
Nachmittags ging es dann raus an die frische Luft zum ersten Farmbesuch dieser Tour. Ziel war die Farm von Yazdy Palia. Die Besonderheit seiner Farm liegt zum einen in der Größe (mehr als 30
acres) zum anderen aber vor allem in der Lage. Ich kannte Mr. Palia schon von früheren Besuchen und war gespannt auf seine neuen Berichte. Seine Farm liegt inmitten von dichten Waldgebieten und
wird daher regelmäßig von Elefanten und Hirschen besucht. Die Elefanten werden vor allem von den über hundert Jackfruitbäumen angelockt. Um an die süßen Früchte heranzukommen knicken die
Dickhäuter die Stämme häufig einfach um. Auf einem Rundgang sind die Folgen dieser nächtlichen Besuche deutlich zu sehen, wir passierten einige Stümpfe und zahlreiche niedertrampelte
Kaffeepflanzen. Die Robustapflanzen auf dieser Farm sind zum Teil über 60 Jahre alt und es bedarf dringend einer Auffrischung. Platz genug wäre zwar, aber alle Neupflanzungen scheitern am Verbiss
der Sprösslinge durch Hirsche. Entsprechend niedriger wird der jährliche Ertrag der Farm, da die Pflanzen im hohen Alter immer weniger Kirschen hervorbringen. Für die notwendige Umzäunung fehlt
allerdings das Geld.
Als zweites wirtschaftliches Standbein hat Mr. Palia daher auf seinem Grundstück drei Cottages errichten lassen, die er als „Woodside Homestay“ an Touristen vermietet.
Nach weiteren spannenden Berichten über Tiger und Leoparden auf seinem Grundstück machten wir uns dann auf den halbstündigen Rückweg zu Vanamoolika. In Pulpally stoppten wir dann noch bei „Pau
Mart“, einem selbsterklärten neuen Shop Mall, der sich aber im Endeeffekt nur als ein herkömmlicherer Straßenkiosk entpuppte. Die anderen kauften noch Cola für das obligatorische Abschlussgetränk
auf der Veranda. Ich trank den guten und beliebtesten indischen Rum „Old Monk“ allerdings lieber pur.
śubha rātri – Gute Nacht!