Dass man vier verschiedene Sítios in einem Tag besucht ist sehr schwierig, denn es gibt so viel zu sehen und zu hören und die Produzent*innen, die uns herzlich empfangen, wollen auch jedes Eck zeigen und die Besonderheiten erzählen!
Uns ist es aber gelungen diese vier Familien zu besuchen und zu erfahren wie die Vielfältigkeit eine erfolgreiche Kooperative zusammen schafft.
Am Morgen sind wir erstmal zu der Sítio von Ivone gefahren, die schon ihre ganzes Leben mit Kaffee verbracht hat. Sie ist einer der Produzentin die Kaffee für den Erfolgsmarke Pó de Mulheres liefert. In den letzten Jahren hat sie viel Wert auf die Qualität gelegt und konnte vor ein paar Jahren als Finalist bei Semana Internacional do Café auftreten und schaffte den acht-besten Conilons Brasiliens zu gewinnen.
Sie ist wie Juliane eine von den ausgewählten Produzet*innen, die mit Hilfe der Landesregierung eine Trocknungszelt und einen kleinen Entpulper aufgebaut hat. Sie hofft mit dieser Investition die Aufbereitung stetig zu verbessern.
Die Energieversorgung der Produktion und des Hauses kommt aus Solarzellen die von der Banco do Brasil finanziert wurde. Die niedrigen Zinsen für solche Investitionen sorgen dafür dass in 5 Jahren die Ersparnisse an Elektrizität die Kosten schnell amortisieren werden. Wir haben auch bei vielen Produzent*innen der Coopfam in Minas Gerais die gleichen Anlagen gesehen. Der Energiebedarf der Sítios ist tatsächlich hoch, denn in den trockenen Monaten müssen sie die Pflanzen bewässern. Dafür ist ein künstlicher Teich auf dem Grundstück angelegt worden.
Ivone erzählt uns, dass die Ernte dieses Jahr sehr aufwändig sein wird, denn es gab fünf Blüten. Das bedeutet, die Erntezeit wird lange und nicht uniform sein.
Gleich nach dem Besuch bei Ivone sind wir weiter bergauf gefahren zu Eliana und Pedro.
Ihr Sítio hat den schönsten Blick ins Tal und die hohe Lage hat das Potenzial für ausgezeichnete Qualitäten. 2016 haben sie mit einem Lot den ersten Platz im interne Wettbewerb der Cafesul gewonnen.
Sie sind jetzt im zweiten Transitionsjahr für das brasilianische Zertifikat. Die Umstellung war am Anfang schwer, denn der Boden muss in den ersten Jahren neu bereichert werden. Jetzt, da die Kooperative über selbst produziertes Düngemittel verfügt kann die Umstellung besser laufen und darauf hoffen Eliana und Pedro.