Peru 2024


Dienstag (28.05.2024)

Ein Aspekt, der Quijote in der Welt des Kaffeegeschäfts besonders auszeichnet ist, dass wir uns auf die Qualität des Produkts konzentrieren. Eines der zentralen Ziele unserer Reisen zu den Kooperativen in den Ursprungsländer ist es, die Produzent*innen und ihre Farmen (Chakras/Fincas) zu besuchen und die Arbeit und Mühe zu sehen, die hinter dieser Qualität steckt.

Heute ging es sehr früh um 7 Uhr morgens los, in den Bezirk „Santo Domingo de La Capilla“ in der Provinz Cutervo, aber nicht ohne vorher einen Zwischenstopp zum Frühstücken zu machen. Das typische Frühstück in dieser Gegend ist etwas, was wir in Deutschland als Mittagessen bezeichnen würden: eine kräftige Fischbrühe mit Reis, Bohnen und encebollado (eingelegte Rote Zwiebel und Zitronensaft, etwas scharf) und eine große Tasse schwarzer Kaffee.

Nach diesem etwa 40-minütigen Stopp ging es wieder los, auf eine Wegstrecke aus Straßen und teils Pfaden mit scharfen Kurven zwischen Hügeln hindurch und mit jedem Kilometer gewannen wir an Höhenmetern.

Nach fast zwei Stunden Fahrt, kamen wir endlich in „La Capilla“ an. Dort warteten sechs Mitglieder der Produzentenvereinigung „La Capilla“ auf uns. Aufgrund der Dezentralisierung der Vereinigung konnten leider nicht mehr kommen. Nach einer herzlichen Begrüßung und Vorstellungsrunde im Versammlungsraum, den der Verein mit Hilfe aller Mitglieder und der Kooperative CENFROCAFE gebaut hatte, begannen wir das geplante Treffen.

Der Delegierte und der Präsident des Vereins gaben uns eine Zusammenfassung mit Informationen über den Verein, der 2014 gegründet wurde und aus 30 Produzent*innen besteht, von denen derzeit 22 aktiv sind. Sie leben in folgenden Gemeinden: Mira Flores, Palo Quemado, Pavellón, Limon Guayaquil, Tabla Bamba, La Merendana und Santa Cruz. Jeder dieser Orte ist zwischen einer und drei Stunden von den anderen Orten entfernt. Trotzdem versuchen die Produzent*innen, eine aktive Kommunikation aufrechtzuerhalten und sich nach und nach zu treffen, um die Gruppenarbeit und das Vertrauen des gesamten Teams zu stärken.

Die Sorten, mit denen sie derzeit arbeiten, sind Marsellesa, Parainema, Caturra Amarillo, Geisha und Catimor cogollo verde. Letztere in höherer Menge, da sie ziemlich resistent gegen Roya und anderen Krankheiten ist. Aufgrund der Höhenlage zwischen 1800m und 1900m Höhe, erreichen sie Kaffees mit 83 bis 86 Punkten in der Tasse.

Wir hielten eine kurze Präsentation, in der wir erklärten, wie Quijote arbeitet und welche Veränderungen wir in den letzten Jahren durchgemacht haben. Wir zeigten auch Fotos unserer Rösterei und des gesamten Teams bei Quijote.

Nach diesem Gespräch besuchten wir das Chakra von Ananias Quispe Cubas, Mitglied des Vereins und Besitzer von Grundstücken in Palo Quemado und Pavellon. Ananias besitzt 3 Hektar mit Kaffeepflanzen, von denen derzeit zwei Hektar bewirtschaftet werden. Seine Kaffees werden mit „gewaschen“ aufbereitet. Der Familienbetrieb verfügt über einen eigenen elektrischen Entpulper und einen Trocknungsplatz. Don Ananias und seine Familie sind nicht nur in der Kaffeeproduktion tätig, sondern auch in der Destillation des Zuckerrohrschnapses „Yonke“. Der Verkauf dieses Schnapses auf dem lokalen Markt verschafft ihnen ein zusätzliches Einkommen, um die Familie in der kaffeearmen Saison zu unterstützen.

Nach dem Rundgang durch die Kaffeeplantage trafen wir uns im Haus von Don Ananias. Dort kosteten wir einen Schluck Yonke und stießen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller an.

Zwischen den Kaffeeplantagen, den Obstbäumen, den Bauernhoftieren, den Hunden und der sauberen Luft zu wandern, erfüllt uns mit Leben und Motivation. Und eine noch größere Motivation, unseren fairen Handel weiter zu verbessern ist, zu sehen und zu erleben, wie viel Mühe und Hingabe hinter jeder Tasse Kaffee steckt. Und so endete heute unser Besuch auf dem Land. Nach 2,5 Stunden Fahrt kamen wir um 19.00 Uhr wieder im Hotel an. Müde, aber voller Vorfreude auf die morgige Fortsetzung unseres Abenteuers in der warmen Stadt Jaen.

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