Ich habe 19 Tage in Ecuador vor mir. Das ist viel Zeit für eine unserer Kaffeereisen, es gilt aber auch 5 Kooperativen zu besuchen mit denen wir in direktem Kontakt stehen.
Und Ecuador ist zwar ein sehr kleines Land, seine Topografie eines zerknüllten Blattes Papier erlaubt aber kein schnelles Fortkommen. Daher wird ein großer Teil der Zeit mit Reisen vergehen.
Begeleitet werde ich dieses mal von einer Kollegin aus Berlin. Nadine vom neuen Import- und Röstkollektiv "Five Roasters" aus Berlin ist mit mir unterwegs. Dies freut mich sehr, durch das Reisen in der Kleinstmöglichen Reisegruppe sind wir sehr flexibel und schnell. Außerdem teilen unsere Kollektive die Ideen bezüglich des solidarischen direkten Kaffeehandels und der Kooperation.
Unser Reiseroute führte uns am Mittwoch den 13. August über Berlin über Miami in die große Hafenstadt Guayaquil. Aus diesem sich gerade moderniniserenden Moloch wird auch immer unser Kaffee verschifft.
Wir kamen um 1 Uhr nachts an und versuchten zu schlafen. Am Donnerstag den 14. August waren wir jetlagbedingt schon um 4 Uhr morgens wach. Das Hotelchen in der Nähe des Flughafens hat glüklicherweise einen Pool, so konnten wir die Reise-stapazen der ersten Teilstrecke in der Morgendämmerung schwimmend etwas abschütteln.
Zum aklimatiesieren hatten wir nur einen halben Tag Zeit. Wir nutzten ihn für einen Spaziergang durch die Innenstadt mit einem Frühstücksbesuch in der Markthalle.
Hier gab es für uns frisch gerpessten Grapefruitsaft und eine Zwiebelsuppe mit viel Yucca und Thunfisch.
Wir besuchten den Leguanpark - voller großer Echsen, die dort frei herumlaufen und gingen die 444 Stufen zum Leuchtturm über der Stadt hinauf.
Nach einem erneuten Bad im Pool ging unser Flug von Guayaquil nach Catamayo.
In der kleinen Propellermaschine trafen wir auf Kollegen der Kaffeefirma EsCoffee aus Guayaquil. Dem Besitzer Miguel Rendon war ich schon häufiger begegnet, er kümmert sich viel um die Spezialitätenkaffeeszene Ecuadors und ist der neue ehrenamtliche Präsident der SCAA ähnlichen ecuadorianischen Organisation.
Nach der spektakulären Landung im Andenhochtal Catamayos teilten wir uns ein Taxi ins 50 km entfernte Loja.
Hier wartete schon ein Fahrer des Landwirtschaftsministeriums auf uns. Gemeinsam mit zwei Journalisten einer großen hiesigen Agrarzeitschriftschrift fuhren wir, leider im schon Dunkeln die 130 km durchs Gebirge nach Palanda. In Palanda hatte die umsichtige Kooperative APECAP uns ein "Hotelzimmer" reserviert.
Wir waren nun wirklich müde, an viel Schlaf war jedoch leider nicht zu denken, da die regionale Kaffeemesse in diesem Mini-Andendörfchen gleichzeitig ein riesiges Volksfest ist. Die Leute
feierten bei sehr lauter Musik bis 2 Uhr auf dem Dorfplatz.