Ecuador Tag 12, 01.07.2015


Tschüß Palanda! Wir machten uns nach einem Baumtomatenmilchshake auf den Weg nach Zumba zur AACRI. Anstelle der dreistündigen Busfahrt kamen wir in den Genuss mit dem Bürgermeister von Palanda nach Zumba fahren zu können. Nachdem er uns schon vorgestern seinen Chauffeur und sein Auto geliehen hatte fuhren wir mit ihm (er hatte einen Termin dort) nach Zumba, dem Sitz der AACRI.

 

In der Bodega, der Sammelstelle der ACRIM, trafen wir wieder auf Wilfrido Abad, den Cupper der ACRIM, auf Vicente Troya, den Geschäftsführer, auf Francisco den Präsidenten und auf Marcelo Delgado, einen der besten Produzenten der Kooperative der auch immer wieder nebenbei in der Zentrale aushilft.

Wir machten nach einer Führung durch die Einrichtung als erstes ein Cupping von 6 ausgewählten Samples. Hier nochmal ein Lob an Wilfrido Abad. Seine Arbeit ist großartig, alle Muster sehr gut geröstet, sein Cupping-Fähigkeiten sind ausgezeichnet. Und außerdem sind er und ich sehr gut kalibriert. Unsere Ergebnisse unterschieden sich bei 24 von 25 gecuppten Kaffees in diesen Tagen um maximal 0.5 Punkte. Und er war bei allen meinen Besuichen in Ecuador immer für mich da wie kein zweiter.

Das Cupping übertraf wieder unsere Erwartungen. Von den heute insgesamt probierten 11 Kaffees kamen 3 auf 85,5 bzw. 86 Punkten. Für den frühen Zeitpunkt ist das extrem gut. Bestes Lot war wie schon häufiger ein Kaffee vom anwesenden Marcelo Delgado, ein Typica-Bourbon Blend aus 1820 m Höhe. Und er bestand aus den allerersten überhaupt reifen Kirschen seiner Farm. Ich will unbedingt ein Lot von ihm aus der Septemberernte kaufen.

Während und nach dem Mittagessen (gut aber unspektakulär) diskutierten wir die aktuelle Situation der ACRIM und die Gefahren durch immer mehr Kaffeeaufkäufer, Importeure, Mittelsmänner, nationale Kaffeeröster usw. die einzelne sehr gute Kaffees direkt von den Produzenten aus dem Solidarverband der Kooperative herauszukaufen versuchen und so den Zusammenhakt in echte Gefahr bringen. Dieses Problem ist hier wie auch bei der APECAP ein ganz wichtiges Thema. Wir versprachen wie auch zuletzt in Palanda keinesfalls einzeln einzukaufen und auf alle besuchten Farmer auch dahingehend einzuwirken auch solidarisch zu sein.

Außerdem erläuterten uns die Kollegen, dass sie ein verbessertes System zum Tracking der einzelnen Lotes in der Verarbeitung vor Ort und dem Transport zur sowie der Verarbeitung bei FAPECAFES entwickelt haben. Somit sollten Mindermengen und auch Fehllieferung wie bei uns im vergangenen Jahr passiert der Vergangenheit angehören.

Desweiteren diskutierten wir Möglichkeiten zur noch engeren Kooperation und verbesserten Kommunikation zwischen uns und der ACRIM.

Es folgte ein weiteres Cupping, wieder mit sehr befriedigenden Ergebnissen und ein sehr gutes Abendessen mit sehr frischer gebratener Forelle aus dem Hochgebirge und Bier.

Abends saßen wir bis spät in die Nacht zusammen und diskutierten weiter in den Räumen der Kooperative mit Wilfrido, Vicente und Francisco.